In der Corona-Pandemie ist der Gesellschaft der Wert von Menschen in systemrelevanten Berufen bewusster geworden. Gerade Menschen in der Altenpflege haben in der Krise eine besonders hohe Belastung erlebt: Sie sind für das Wohlergehen von hilfsbedürftigen Menschen verantwortlich. Der Infektionsschutz bringt zusätzliche Aufgaben mit sich und erschwert zudem die Pflege. Gleichzeitig setzen sich Pflegekräfte auch selbst einer erhöhten Infektionsgefahr aus. Denn die Körperpflege ist ohne direkten Kontakt mit Menschen nicht zu leisten. Während viele Menschen sich ins sichere Home Office begeben haben, hat die Pflege wie gewohnt weitergearbeitet.
Anfang April wurden die Überlegungen für einen finanziellen Bonus für Pflegekräfte lauter. Jens Spahn sagte dazu: „Die Idee finde ich richtig – und darüber möchte ich gerne mit den Arbeitgebern in der Pflege reden“. Alle schienen einig zu sein, dass die Sonderleistung auch eine Sonderzahlung für Pflegende rechtfertige. Doch in der darauffolgenden Zeit schoben sich Bund, Länder und Pflegekassen die Verantwortung für die Finanzierung gegenseitig zu. Fast schien es, dass aus der guten Idee am Ende doch nichts werden würde.
Hahne Holding sichert Prämie bereits im April zu
Die Hahne Holding hat sich bereits Ende April zur Corona-Prämie bekannt. In einem Newsletter an alle Mitarbeiter sicherte Geschäftsführer Carl Hahne zu: „Wir als Hahne Holding unterstützen diesen Ansatz sehr, denn wir erleben Ihren außergewöhnlichen Einsatz jeden Tag.“ Allerdings müsse die Finanzierung vorab geklärt werden. Hahne forderte, diese offene Fragestellung schnellstmöglich zu klären, um den Coronabonus zu ermöglichen. Er sagte weiter: „Denn als Familie Hahne werden wir Ihnen rasch die hochverdiente Wertschätzung in finanzieller Form auszahlen. Sie verdienen diesen Geldbonus für Ihren Einsatz!“
„Sollten Pflegekräfte dauerhaft wertschätzen“
Dass nun endlich eine Lösung gefunden sei, freue ihn sehr, sagt Carl Hahne. Die Unternehmensgruppe werde deshalb mit der Juli-Abrechnung den Bonus an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszahlen, denen er zustehe. „Ich hoffe aber, dass die Wertschätzung in der Öffentlichkeit nicht nur eine kurzfristige Aufmerksamkeit in Form von Geld ist. Es würde uns als Gesellschaft guttun, wenn wir einer so wichtigen Branche mit mehr Respekt und Anerkennung begegnen“, so Hahne. Dies würde nicht zuletzt auch die Attraktivität des Berufsbildes Pfleger erhöhen.