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Karriere in der Pflege: So können sich Pflegekräfte weiterbilden

Kann man in der Altenpflege Karriere machen? „Ja, das geht!“, sagt Martina Scheerle vom ZAB Hannover. Sie stellt Fortbildungsangebote für Pflegekräfte vor und zeigt, dass die Pflegebranche viel zu bieten hat für Menschen, die sich beruflich entwickeln wollen.


Martina, wenn ich die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder -mann absolviert habe, wie kann es dann für mich weitergehen?

Sehr spannend, denn da gibt es ganz viele Richtungen. Es ist immer empfehlenswert, zuerst Berufserfahrung zu sammeln, um herauszufinden, wo die Stärken und Vorlieben liegen. Dann kann ich schauen: In welche Richtung möchte ich gehen? Es gibt auf der einen Seite die fachliche Seite, wo ich Pflegeexperte in verschiedenen Bereichen werden kann. Es gibt aber auch die Bereiche Organisation, beispielsweise im Qualitätsmanagement, oder im höchsten Schritt das Management, wo ich auch Führungsaufgaben als Wohnbereichsleitung oder Pflegedienstleitung übernehmen kann. Für alle diese Bereiche gibt es entsprechende Weiterbildungen.

Wie fange ich denn an, wenn ich mich weiterentwickeln möchte?

Für viele ist gerade diese Frage schwierig: Wo will ich denn überhaupt hin und was gibt es überhaupt? Manche Vorgesetzte wissen das auch nicht genau, denn die Branche entwickelt sich ja auch weiter, es gibt neue Fortbildungen. Deshalb bieten wir im ZAB Hannover auch eine Karriereberatung an. Das kann online, aber natürlich auch persönlich geschehen, um den Mitarbeitern erstmal bei der Frage zu helfen: Wo ist mein Schwerpunkt, wo könnte es hingehen? Ich möchte ein Beispiel für eine der verschiedenen Möglichkeiten nennen: Durch die neue generalistische Ausbildung ist der Praxisanleiter sehr populär geworden. Das ist dann eine pädagogische Weiterbildung, wo es um Wissensvermittlung geht. Das ist höchst anspruchsvoll, solche Mitarbeiter sind sehr wertvoll für das Unternehmen.

Der Praxisleiter ist ein Beispiel – hast du noch weitere?

Wir haben zum Beispiel den Bereich der Wundversorgung; das finden viele sehr spannend. Hier gibt es den Kurs zum Wundexperten und darauf auch weitere Aufbaumöglichkeiten. Bei diesem Kurs arbeiten wir zum Beispiel mit dem TÜV Rheinland zusammen. Es ist also ein zertifizierter und hoch anspruchsvoller Lehrgang. Ein großes Thema in der Altenpflege ist auch Palliative Care. Wir begleiten die Menschen auf ihrem letzten Weg, und das kann man wunderbar gestalten. Dabei ist es wichtig für eine Einrichtung, Spezialisten auf diesem Gebiet zu haben, denn das wird auch von der Politik gefordert. Es hilft auch den Mitarbeitern, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.

Ein weiterer Bereich, den das ZAB Hannover anbietet, ist die Gerontopsychiatrie. Das ist primär für Pflegekräfte, aber durchaus auch für Ergotherapeuten. Wir haben ja viel mit Demenz zu tun, wo ein spezieller Bedarf für Begleitung und Betreuung besteht. Viele haben daran ein großes Interesse, denn dieser Bereich ist auch nicht einfach. Deshalb ist eine Weiterbildung dazu sehr wichtig und sehr wertvoll.

Welche Möglichkeiten gibt es denn für mich, wenn ich mehr in die Führungsebene möchte?

Auch dort gibt es viele Möglichkeiten. Man kann verschiedene Weiterbildungsstufen als Pflegefachkraft durchlaufen, um sich bis zur Pflegedienstleitung hochzuarbeiten. Als Weiterbildungsei hier die Ausbildung zur verantwortliche Pflegefachkraft bzw. Wohnbereichsleitung genannt. Diese haben einen Umfang von 460 Unterrichtsstunden und dauern berufsbegleitend ca. ein Jahr. Hier kann man nebenbei schon Führung in der Praxis erlernen. Darüber hinaus gibt es die Weiterbildung zur Fachkraft für Leistungsaufgaben in der Pflege, die stationär und ambulant die Position der Pflegedienstleitung übernehmen kann. Darauf aufbauend – diesen Kurs gibt es auch im ZAB Hannover – besteht noch die Möglichkeit, sich zur Heimleitung qualifizieren zu lassen. Hier geht es über den Bereich Pflege hinaus und man erlernt auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse, sodass man eher auch Aufgaben der Geschäftsleitung übernehmen kann. Ansonsten besteht noch die Option, berufsbegleitend oder auch in Vollzeit Pflege zu studieren.

Habe ich auch als Pflegehelfer Weiterbildungsmöglichkeiten, wenn ich nicht gleich eine Fachkraft-Ausbildung machen möchte?

Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, als Hygienebeauftrager oder Beauftragter für Inkontinenzversorgung zusätzlich Verantwortung zu übernehmen. Als Vorstufe kann man sich auch als Pflegeassistent/-in ausbilden lassen, was vom Umfang her weniger ist als die Fachkraft-Ausbildung. Auch hier kann ich mit meinem Vorgesetzten sprechen, welche Weiterbildungen für meinen Bereich interessant sind.

Sicherlich wird sich eine Weiterbildung nicht nur für meine persönliche Entwicklung auszahlen, sondern auch finanziell?

Genau – wenn ich mehr Expertise mitbringe oder auch zusätzliche Aufgaben übernehme, bin ich natürlich auch wertvoller für meinen Arbeitsplatz.

Abschließend lässt sich wohl sagen, dass Pflege überhaupt keine Sackgasse ist, sondern reich an Karrieremöglichkeiten?

Ich bin heute noch mit Leib und Seele Krankenschwester, wenn auch nur noch im Herzen, weil ich eben nicht mehr „am Bett“ bin. Ich gebe nun gerne Wissen weiter und versuche, Menschen aufzuzeigen, dass Pflege ein toller Beruf ist und man sich da wunderbar weiterentwickeln kann.

Das Interesse ist geweckt; wo oder wie kann ich mich selbstständig informieren?

Im aktuellen ZAB-Katalog findest du das gesamte Programm für 2021. Hier erhältst du nähere Informationen zu den Inhalten der Kurse und wann sie starten. Außerdem ist das gesamte Angebot auch im Internet zu finden, auf www.zabhannover.de. Und zu guter Letzt beraten wir dich auch sehr gern persönlich und finden gemeinsam heraus, welche Weiterbildung zu dir passt: telefonisch unter 0511 655 96-930 oder per Mail an info@zabhannover.de – wir freuen uns drauf!

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